Therapiegarten Blog
Nathalie Anker
Ganz schön spannend
Durch die Ausbildung CAS Therapiegärten – Gestaltung & Management an der ZAHW in Wädenswil, konnte ich neue Erfahrungen und Erkenntnisse in diesem Bereich sammeln.
Begleiten sie mich auf der spannenden Reise zum Thema Gartentherapie.
Gartentherapie?
Was ist Gartentherapie und wie wird diese eingesetzt?
In der 1 Jährigen Ausbildung an der ZAHW in Wädenswil, durfte ich an spannenden Unterrichtstagen und Exkursionen diesen Fragen auf den Grund gehen.
Mit diesem Blog erzähle ich Ihnen gerne mehr von diesem spannenden Thema.
CAS Therapiegärten – Gestaltung & Management
Bevor wir genauer auf das Thema Gartentherapie und Therapiegarten eingehen, erzähle ich zuerst einmal von der Ausbildung CAS Therapiegärten –
Gestaltung & Management.
Das Thema Gartentherapie und Therapiegärten finden immer mehr Bedeutung in unserer Gesellschaft. Daher startete ich mit Vorfreude, die Ausbildung im
März 2022, um neue Erfahrungen und Erkenntnisse zu Sammeln.
Blockweise durften wir den Unterricht in Wädenswil und Exkursionen in diverse passende Gärten und Institutionen besuchen.
Verschiedene Dozenten, von diversen Fachbereichen, begleiteten uns 1 Jahr lang mit spannenden Themen.
Diese beinhalteten Demenzgärten, Gärten in Alterszentren oder Gefängnisse aber auch Krankheitsbilder und Wirkungen der einzelnen Pflanzen.
Ich habe mich immer wieder auf die lehrreichen Tage und neuen Informationen gefreut, auch wenn ich danach müde im Kopf war 😊.
In diesen Tagen habe ich sehr viel dazu gelernt und neue Erkenntnisse erlangt.
Mit meiner schriftlichen Abschlussarbeit im Haus Tabea zum Thema Therapiegarten/Sinnesgarten durfte ich meine Ausbildung beenden.
Ich freue mich, dass ich das Projekt nicht nur schriftlich festhalten durfte, sondern dieses im Frühling 2023 auch umsetzen darf.
Mit weiteren Blogberichten möchte ich Ihnen das Projekt Therapiegarten/ Sinnesgarten noch näherbringen.
Nathalie Anker, März 2023
Ein Therapiegarten fürs Haus Tabea Horgen
Das weiss die Menschheit schon lange:
Die heilende Kraft eines Gartens ist seit Jahrhunderten bekannt. Schon die alten Ägypter nutzten ihre prächtigen Gärten zu therapeutischen Zwecken und auch im alten antiken Griechenland wusste man, dass ein Aufenthalt in der Natur wohltuend für Körper und Geist ist. Im 15. Jahrhundert wurden in Spanien erstmals psychisch beeinträchtigte Menschen gezielt mit der Arbeit an der frischen Luft therapiert. Man hatte erkannt, dass die Tätigkeit des Pflanzens und Erntens von vielen Patientinnen und Patienten als sinnstiftend und bereichernd empfunden wird. Heute ist in Fachkreisen allgemein anerkannt, dass ein Therapiegarten sowohl in der Physio- und Ergotherapie wie auch in der Psychotherapie gewinnbringend eingesetzt werden kann. In einem Alterszentrum wie dem Haus Tabea ist ein schön gestalteter Therapiegarten zudem auch Rückzugs- und Entspannungsort für Bewohnende und Mitarbeitende sowie Gäste.
Der Garten will gut geplant sein...
Damit ein Therapiegarten langfristig und nachhaltig seine vielfältigen Aufgaben erfüllen kann, müssen bestimmte Mindestanforderungen beachtet werden. Wir arbeiten eng mit dem Haus Tabea bei Konzeption und Umsetzung seines neuen Therapiegartens zusammen. Nathalie Anker, unsere Leiterin Gärtnerei & Floristik, hat im März 2022 an der ZHAW den CAS Therapiegärten- Gestaltung & Management begonnen und stellt die eigenen Erkenntnisse, sowie ihr Wissen dem Haus Tabea zur Verfügung. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit im Frühling 2023 erstellt sie das Konzept für den individuellen Therapiegarten.
Auf was kann sich das Haus Tabea freuen?
Der Therapiegarten im Haus Tabea wird drei Bereiche umfassen in Form eines Hochbeets, Sinnesgarten & Tröge neben dem bereits bestehenden Demenzgarten. Im Innenhof bei der Cafeteria ist ein Hochbeet vorgesehen, das mit Nutzpflanzen wie verschiedenen Beeren, Kräutern und Gemüse bestückt werden. Bereits bei der Bepflanzung im Frühsommer werden sich die Gäste des Tageszentrums aktiv beteiligen können. Auch die weitere Bewirtschaftung des Nutzgartens wird Teil des Aktivierungsprogramms im Haus Tabea sein. Es werden aber nicht nur therapeutische Zwecke abgedeckt, sondern auch funktionale. Denn die gewachsenen Produkte werden nach der Ernte selbstverständlich in der hauseigenen Küche verarbeitet und als Beilage von schmackhaften Menus auf den Tischen im Haus Tabea landen. Das geplante, grosse Hochbeet in diesem Teil des Therapiegartens erlaubt ein rückenschonendes Arbeiten bei der Bepflanzung und Pflege und ermöglicht durch die runde Form auch Menschen im Rollstuhl einen leichten Zugang.
Ein Sinnesgarten für Alle...
Der andere Bereich des neuen Therapiegartens wird sich hinter der Kapelle auf dem Areal zwischen Haus Tabea und Stapfer-Stiftung befinden. Dort sind Beete in verschiedene Formen und Höhen geplant, die sich an die vorhandene Geländestruktur anpassen. Durch entsprechende Bepflanzung soll in diesem Bereich ein Sinnesgarten entstehen, der zum Anschauen, Tasten, Riechen, Hören und Schmecken einlädt und alle 5 Sinne angesprochen werden. Pflanzen wie Goldmelisse und Echinacea werden Farben- und Formenvielfalt fürs Auge bieten, Moospolster oder Stachys den Tastsinn bedienen, Thymian, Rosmarin, Lavendel und Salbei für angenehmen Duft sorgen, verschiede Gräser spielen im Wind und diverse Beeren erinnern z.B. an Geschmäcker aus der Kindheit. Neben dem bereits bestehenden Demenzgarten, können die BesucherInnen des Tageszentrums Tröge mit verschiedensten saisonalen Pflanzen bestücken. Das Arbeiten mit den Händen stellt den Kontakt zur Natur wieder her und gibt den Arbeitenden ein gutes Gefühl etwas zu erschaffen, sowie gebraucht zu werden.
"Das Haus Tabea freut sich, mit dem Start der Realisierung des Therapiegartens einen weiteren Schritt zu tun, um für seine Bewohnenden und Gäste ein attraktiver und innovativer Lebens- und Aufenthaltsort zu sein."
Matthias Kluge, Leiter Hotellerie
Hier entsteht der Sinnesgarten des Haus Tabea...
Wir freuen uns auf die Veränderungen und halten Horgen auf dem Laufenden.